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CArts Horten Nuri v 0.1

Getrieben von der Frage «fliegt ein Flugzeug auch ohne Seitenruder» habe ich mich an den Bau des CArts Horten Nuris gemacht. Natürlich habe ich im weltweiten Netz der Netze alles mögliche über die Theorie von Horten-Nurflüglern gelesen. Im Kopf hängen blieb im Wesentlichen die glockenförmige Auftriebskurve. Davon inspiriert, entwarf ich ja schon die Flügelform der beiden Vorgänger (CArts Nuri und CArts Nuri L). Ich hatte einfach keine Lust, die Auftriebsverteilung durch eine mehr oder weniger komplizierte Verschränkung des Flügels zu erreichen. Daher die Glockenform der Flügel. Allerdings hatte ich am Anfang überhaupt keine Ahnung, ob das Ding vernünftig steuerbar werden würde. Daher hatte ich für die ersten Flugversuche eine Art «Stummel-Seitenruder» angebracht, das sich jedoch als völlig überflüssig erwies.

Neben der Seitenruderfreiheit, war es mir wichtig einen Flieger mit einer möglichst geringen Flächenbelastung zu entwerfen, der mit einem kleinen Motor und einem zweizelligen Akku befeuert werden sollte. Um beim späteren Austesten des Schwerpunkts mehr Variabilität durch die Verschiebung des Akkus zu bekommen, habe ich die Flügelform im Nasenbeich des «Rumpfes» um ca. 5 cm verlängert. Die Spannweite von 140 cm ergab sich durch die Breite des Kofferraums meines Autos.

Insgesamt ist das Flugzeug gut steuer- und beherrschbar. Das fehlende Seitenleitwerk macht sich im Flug so gut wie gar nicht bemerkbar. Einfacher Kunstflug wie Rollen und Loopings ist kein Problem. Mit kleinen Quer- und Höhenruderausschlägen fliegt der Nuri lammfromm, bei großen Ausschlägen wird er sehr agil um Längs- und Querachse. Der Geschwindigkeitsbereich ist ziemlich breit. Nur das Abreiß-Verhalten bei zu wenig Fahrt ist ein wenig kritisch. Zunächst wird der Flieger sehr schwammig auf den Querrudern, irgendwann kippt er über eine Fläche ab. Zum Abfangen braucht man dann genügend Höhe und ausreichende Ausschläge auf den Rudern, sonst trudelt der Flieger unkontrollierbar zu Boden.
Überrascht hat mich allerdings, dass die Lage des Schwerpunkts für die Steuerbarkeit des Fliegers nicht so kritisch ist. Ich habe mich langsam in durch Vor- und Zurückverlegen einem Bereich von über 3 cm langsam an den jetzigen Schwerpunkt herangetastet. Lediglich die Gleitleistung lässt stark nach, wenn der Schwerpunkt zu weit vorne liegt.

Die Frage «fliegt ein Flugzeug auch ohne Seitenruder» kann ich abschießend mit eindeutig ja beantworten.

Der Flügel besteht aus meherern Styropor-Segmenten, die ich mir mit Hilfe passender Schablonen mit dem Heißdraht geschnitten habe. Die Segmente wurden zusammengeklebt und mit einer 2 mm dicken Schicht aus Styrodur beplankt. Im vorderen Bereich des Flügels befindet sich ein Hohlraum, in dem Akku und Empfänger Platz finden. Der Flügel ist außerdem mit Japanpapier bespannt. Holme und sonstige Versteifungen habe ich aus Gewichtsgründen weggelassen.

To be continued ...